Wir wollten nichts. Wir wollten alles
Wir wollten alles. Wir wollten nichts
Originalausgabe
Reihe: Einzelband
Genre: Jugendbuch
Autor: Sanne Munk Jensen und Glenn Ringtved
Verlag: Oetinger
Seiten: 336
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Klappentext
Zwei Leichen werden aus dem Limfjord gezogen: Liam und Louise. Ihre Hände sind mit Handschellen aneinandergekettet. Alle Indizien weisen auf Selbstmord hin. Louises Eltern zerbrechen fast am Tod ihrer Tochter, doch ihr Vater klammert sich daran, die Wahrheit herauszufinden. Als er Louises Tagebuch findet, eröffnet sich ihm das Leben, das seine Tochter und Liam in den vergangenen Monaten geführt haben. Ein Roman, der unter die Haut geht: gewaltig und voller Sehnsucht mit einer Heldin voller Hingabe und einem Protagonist voller Widersprüche. In der Tradition der großen skandinavischen Autoren.
Rezension
Louise und Liam sind jung, verliebt und ihnen steht die Welt offen. Doch sie haben beschlossen sich das Leben zu nehmen, mit Handschellen aneinander gekettet, um für immer zusammen zu sein. Was bewog sie zu diesem tragischen Entschluss? Zurück bleiben die ratlosen und trauernden Angehörigen der Jugendlichen, allen voran deren Eltern. Louises Vater ist fest entschlossen dieser großen Frage auf den Grund zu gehen, während sein Leben und das seiner Lieben am Tod seiner Tochter zusammenzubrechen droht…
Wenn man den Klappentext liest wird einem schon bewusst, dass dieses Buch sicher keine „schöne“ Geschichte beinhalten wird. Doch vor allem lebensnahe und ernste Geschichten gehören zu den wenigen, die uns tief im Inneren berühren und noch lange in unseren Köpfen bleiben. Und diese Aspekte befinde ich keineswegs als negativ, ganz im Gegenteil! Gewisse Erwartungen an Wir wollten alles Wir wollten nichts waren also gegeben und ich freute mich schon darauf, das Geheimnis um Louise und Liam zu lüften.
Der Einstieg in das Buch ist genauso ungewöhnlich wie ihr Thema, denn erzählt wird aus der Sicht von Louise, die eigentlich schon tot ist. Wir schweben also mit der Protagonistin über dem gegenwärtigen Geschehen und können so miterleben, wie das Umfeld der Jugendlichen mit deren Tod fertig zu werden versucht. In häufigen Rückblenden wird die Vergangenheit rund um Liam und Louise langsam aufgedeckt und man bekommt Einblicke in das Leben der beiden Protagonisten und deren Entscheidungen, die sie scheinbar immer wieder in die falsche Richtung lenken. Dieses „rückwärtslesen“ fand ich sehr spannend, denn wir wissen ja schon wie das Ganze enden wird, werden aber trotzdem mit Spannung und Neugierde gefüttert, da wir den Grund für das tragische Ende erfahren wollen.
Einziger Wehrmutstropfen bei dem wunderbaren Schreibstil der beiden Autoren, waren die für mich sehr extremen Dialoge zwischen den Figuren. Hier wird mit obszönen Bemerkungen nur so um sich geschmissen und sehr grenzwertig miteinander kommuniziert. Dies nimmt dem Buch erheblich an Niveau und war für mich ein großer Schock, denn ich gehöre selbst noch knapp zu der Altersgruppe der Protagonisten und würde niemals auf die Idee kommen, dermaßen abwertend mit Freunden oder Familie zu sprechen. Ich garantiere euch auch niemanden zu kennen der dies tut – egal aus welchem Umfeld man kommt.
Auch Louise und Liam konnten mich nicht auf ihre Seite ziehen. Ich fühlte mich mehr wie ein Beobachter, als wirklich am Geschehen teilzunehmen. Gewisse Eigenschaften der Charaktere machten es für mich ebenfalls nicht leicht sie zu verstehen, oder Sympathie für sie zu entwickeln. Louise kam mir sehr naiv für ihr Alter vor und Liam verhielt sich die größte Zeit im Buch über narzisstisch und dumm. Eine richtige Liebe bahnte sich für mich zwischen den beiden auch nicht an, ich sah ihr Zusammensein eher als eine Art Zweckgemeinschaft.
Das größte Problem bei dieser Geschichte war für mich allerdings, dass mir absolut nicht klar wurde, was sie denn vermitteln sollte. Es kam mir vor als wollten die Autoren ausschließlich mit heftigen Szenen provozieren und schockieren, anstatt für Jugendliche wichtige Botschaften zu übermitteln. Häufige sehr mitnehmende Szenen berechtigen auch die Altersbeschränkung des Buches, die ich auf jeden Fall einhalten, wenn nicht sogar noch etwas höher setzen würde!
Zurück bleibe ich nun größtenteils enttäuscht, aber auch entsetzt, dass man ein so negatives Buch schreiben kann, aus dem man keine Lehren ziehen kann und das nur schockiert, aber nicht mitnimmt. Vielleicht tut sich der ein oder andere mit diesem Buch etwas leichter als ich, doch ich kann euch hier beim besten Willen keine Empfehlung für diese Geschichte aussprechen.
4 Dünger dagelassen
Hallo Nina, :)
AntwortenLöschenwirklich schade, dass dich das Buch nicht überzeugen konnte. Dabei klingt es echt vielversprechend.
Mal sehen, ob ich dem Buch eine Chance geben werde. Einige Rezensionen werde ich wohl noch dazu lesen.
Welche Altersbeschränkung hat das Buch denn ursprünglich? Habe eine genauere Angabe noch gar nicht mitbekommen.
Liebe Grüße,
Marina
Hallo liebe Marina! :)
LöschenJa das empfand ich ganz genauso - Ich hatte gewisse Erwartungen, aber im Endeffekt war ich einfach nur enttäuscht und gefrustet. :3 Wenn es dich reizt, dann versuch es einfach. :) Geschmäcker sind schließlich unterschiedlich und vielleicht kannst du ja mehr mit der Story anfangen. Die Altersbeschränkung liegt bei 16, aber von mir aus hätte es auch 18 sein können.^^ :3 Ich würde das Buch auf keinem Fall Lesern unter 16 zumuten!
♥♥♥
hallo liebe Nina,
AntwortenLöschenich hab jetzt nur dein Fazit gelesen, weil ich das Buch noch aufm SuB habe. Bin da komisch xD
Allerdings klingt das ja nicht so toll, dabei klang die Geschichte so vielversprechend. Ach Mensch, hab allerdings auch schon gutes gehört.
Mal sehen, wie es finde ..
Liebe Grüße, Ela <3
Ich kann dein negatives Urteil nachvollziehen, auch wenn ich selbst das Buch sehr gut bewertet habe. Mit Liam bin ich auch nicht wirklich warmgeworden, mit Louise schon.
AntwortenLöschenBeim Lesen dachte ich mir auch immer wieder "Warum seid ihr so dumm? Warum sucht ihr euch keine Hilfe?", deshalb war der Selbstmord für mich auch nur schwer nachzuvollziehen.
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