Das Geheimnis der Pianistin
Kanada in den Dreißigerjahren: Hélène Giroux ist Französin, eine begnadete Musikerin und stammt aus einer Familie von Klavierbauern. Mehr wissen die Bewohner des Örtchens Saint Homais nicht über die neue Pianistin und Chorleiterin ihrer Gemeinde. Bis die Polizei auftaucht und Hélène wegen Mordverdachts unter Hausarrest stellt. Bald kursieren die wildesten Gerüchte über sie. Doch die abenteuerliche Lebensgeschichte, die schließlich ans Licht kommt, übertrifft jegliche Vorstellung …
Erster Satz: Auf der letzten Strecke durch den Küstenwald standen die Bäume so dicht, dass kaum Licht hindurchdrang.
Kurt Palka erzählt in seinem historischen Roman die aufregende Lebensgeschichte von Hélène Giroux. Beleuchtet werden verschiedene Zeitebenen, die eine handelt von Hélènes Gegenwart in den 30er Jahren, die andere von ihrer Vergangenheit und den Ereignissen, welche sie in das kanadische Küstenörtchen Saint Homais getrieben haben. Kleines Manko im Buch ist, dass die Rückblenden nicht gekennzeichnet wurden und sich der Leser selbst einen Reim darauf machen muss, in welcher Zeit er sich gerade befindet. Hélènes fesselnder Geschichte tut dies aber keinen Abbruch. Obwohl erst gegen Ende richtige Plotspannung aufkommt, wurde es mir niemals langweilig und ich hieß jegliche Informationen, die der Autor in den Raum warf, mit Freude willkommen. Es war spannend an der Seite der Bewohner von Saint Homais um die Geheimnisse Hélènes zu rätseln. Lange tappte ich im Dunkeln, bis schließlich alle Fäden miteinander verwoben waren und am Schluss rund zusammenliefen.
Hélènes Kindheit erzählt großteils von ihrer Liebe zur Musik und dem Klavierbau. Durch die noch sehr jugendliche, aufgeweckte Protagonistin wirkte dieser Lebensabschnitt umso interessanter und bunter auf mich. Hélènes dunkelste Kapitel folgen bald darauf und handeln von Einsamkeit und Krieg und ganz besonders von den Schwierigkeiten danach. Einige Entscheidungen der Protagonistin zur damaligen Zeit konnte ich nicht nachvollziehen. Dadurch erlebte ich als Leser aber durchaus wie Verzweiflung und Geldsorgen Menschen in ausweglose Situationen katapultieren können.
Wer Glück hatte, konnte einen Blick auf sie am Flügel erhaschen. Hinten in der Kirche und beim Westportal, überall tuschelten sie miteinander, Fremde mit Fremden. "Ist sie das?", fragten sie. "Die soll einen Mann getötet haben?"
All die erlebten Geschehnisse formen Hélènes Wesen und in den 30er Jahren angekommen, hat der Leser eine in sich gekehrte, vornehme Dame vor sich. Trotz ihrer Zurückhaltung wird sie von den Bürgern in Saint Homais mit offenen Armen empfangen. Einige sind ihr sehr zugeneigt, andere tuscheln hinter vorgehaltener Hand über den Neuankömmling. Insgesamt wurden die vielen Nebenfiguren gut gezeichnet und manche von ihnen schließt man sofort ins Herz. Als schließlich die Polizei in dem verschlafnen Ort auftaucht und Helene eines schlimmen Verbrechens bezichtig, muss man sich fragen, wer Helene wirklich ist und wovor sie so lange gefohlen ist.
Kurt Palka erzählt mit eindringlichen Worten und scheut nicht vor detailierten Schilderungen. Selbst Alltagssituationen bekommen dadurch einen gewissen Glanz auferlegt. Die gesamte Erzählung begleitet eine dichte Atmosphäre, die ihre Leser in den Bann zieht und nicht mehr loslässt. Die gesamte Geschichte wird von diesem Stil getragen und zeichnet sich dadurch aus.
Der hervorragende Schreibstil und die interessante Lebensgeschichte der Protagonistin machen diesen Roman so besonders. Obwohl es keine großartige Spannung gab, wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Für ein Highlight fehlte es mir allerdings noch an dem Gewissen etwas.
Originaltitel: The Piano Maker | Autor: Kurt Palka | Seiten: 288 | Taschenbuch | Bastei Lübbe
6 Dünger dagelassen
Hallo liebe Nina :)
AntwortenLöschenEine wirklich tolle Rezension, auch wenn ich vielleicht auf den ersten Blick nicht nach dem Buch gegriffen hätte. Mir fehlen da im Cover ein wenig die bunten Farben *lach* Vielleicht könnte ich das Buch aber meiner Mama empfehlen!
Liebe Grüße,
Lisa von Prettytigers Bücherregal
Heii Nina
AntwortenLöschenHier auf deinem Blog sieht es ja echt super aus :)
Tolle Rezension übrigens, tönt nach einem guten Buch, im Moment stehe ich jedoch leider unter Kaufverbot weil ich es im Januar etwas übertrieben habe ^^
Ganz liebe Grüsse
Denise
Hallo Nina,
AntwortenLöschenDanke für die tolle Rezension, das Buch landet auf meiner Wunschliste.
Liebe Grüße Cindy
Hallo liebe Nina ;-)
AntwortenLöschenDu hast das Buch wirklich sehr schön in Szene gesetzt - sowohl in Wort wie in Bild. Gefällt mir sehr ! Ich mochte die Geschichte ebenfalls gern, auch wenn ich winzige Kritikpunkte (zu viele Elemente) hatte.
Sei mir ganz lieb gegrüßt, Hibi <3
Huhu liebe Nina,
AntwortenLöschenschöne Neuzugänge. Und tolle Bilder. Gefallen mir sehr gut.
ICh wünsche dir viel Spaß mit deinen neuen Büchern
Liebste Grüße
Sonja
Hää- irgendwie bin ich im falschen Post gelandet. o-O Sorry... Hatte eben noch deine Neuzugänge auf dem SChirm :D
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