Am Ende der Welt traf ich Noah

by - August 26, 2015



Am Ende der Welt traf ich Noah

Originalsausgabe
Reihe: Einzelband
Genre: Jugendbuch 
Autor: Irmgard Kramer 
Verlag: Loewe 
Seiten: 352 
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Klappentext 

Die Möglichkeit, in eine fremde Rolle zu schlüpfen, lag direkt vor mir. Ich brauchte nur zuzugreifen. Ein fremder roter Koffer zieht Marlene wie magisch an und ehe sie wirklich weiß, was sie tut, hat sie sich schon als dessen Besitzerin ausgegeben und ist in ein neues Leben abgetaucht. Als Irina Pawlowa verbringt sie ihren Sommer fernab der Zivilisation in einer alten Villa zusammen mit einer Nonne, einem Gärtner und einem Koch. Und Noah. Noah ist faszinierend, blind und in der Villa gefangen, denn irgendetwas außerhalb ihrer schützenden Mauern macht ihn schwer krank. Doch er möchte frei sein, und als Marlene sich in ihn verliebt, willigt sie ein, mit ihm zu fliehen. Was daraufhin passiert, konnte jedoch niemand vorhersehen.


Rezension 

Erster Satz: Ich war wütend. 

Marlenes Eltern sind anerkannte Ärzte. Als sie die beiden zu einer Preisverleihung begleitet, beschließt sie aus Langeweile kurzerhand die Veranstaltung zu verlassen. Wenig später findet sie sich auf einem kleinen Bahnhof wieder und entdeckt dort einen alleingelassenen roten Koffer. Marlene sieht ihn sich genauer an und bald darauf hält ein Auto vor ihr. Ein Mann steigt aus, begrüßt sie als Irina Pawlowa und fordert sie auf, zu ihm ins Auto zu steigen. Wieder aller Vernunft ergreift Marlene diese Chance. Ihr Drang endlich einmal auszubrechen und etwas zu wagen, ist einfach zu groß. Und da sitzt sie nun, in der Rolle einer völlig Fremden auf dem Weg ins Unbekannte. 

Mehr sollte man zu diesem Buch gar nicht verraten. Denn die Geschichte entwickelt sich auf jeden Fall ganz anders, als der Klappentext vielleicht vermuten lässt. Wer sich hier eine einfache Lektüre für einen schönen Sommertag erwartet, wird überrascht werden. Am Ende der Welt traf ich Noah ist nämlich sehr viel mehr als das! Die Geschichte bietet ein buntes Durcheinander aus Situationen, Gefühlen und Illusionen, die den Leser am Ende aufgewühlt zurücklassen. Aber beginnen wir am besten ganz von vorne... Den Einstieg in die Geschichte empfand ich als interessant und mitreißend. Marlenes Ausflug ans "Ende der Welt" ist eine spannende Entdeckungsreise, bei der man auf einzigartige und vor allem sehr skurrile Charaktere trifft. Lebendig und farbenfroh beschreibt die Autorin das Umfeld der Protagonistin und brilliert mit einem wunderschönen Schreibstil und bestechenden Figuren. Man taucht in ein kleines Paradies ab und hat das Gefühl zusammen mit Marlene einen ganz besonderen Flecken Erde gefunden zu haben. Bis zum letzten Drittel des Buches, fühlte ich mich in Irmgard Kramers Roman also pudelwohl. Ich konnte mit den Figuren mitfühlen, war verwirrt, entsetzt, begeistert und allen voran einfach unheimlich neugierig, wie es wohl weitergehen wird.

Die Zeit hatte sich verzwirbelt, verpuppt, entfaltet und gedehnt, so lange, bis nichts Erkennbares mehr übrig geblieben war. 

Gegen Ende katapultiert sich das Spannungslevel nochmal in luftige Höhen und eine Überraschung folgt auf die Nächste. Manche Kapitel sind hier ein wenig wirr geschrieben und kurzzeitig verliert man als Leser völlig den Faden. Dies ist aber durchaus beabsichtigt und führt auf ein sehr außergewöhnliches Ende hin. Zwar hatte ich schon eine leise Vermutung in welche Richtung sich alles entwickeln wird, doch dann kam es doch ein wenig anders. Persönlich ließ mich der Abschluss der Geschichte allerdings zwiegespalten zurück. Einerseits ist dieses Jugendbuch ganz sicher etwas Einzigartiges und Besonderes in seinem Genre, andererseits konnte ich mit dem Ende einfach so gar nichts anfangen. Ich blieb unbefriedigt zurück und hätte mir einen weniger schnellen und aufgeklärteren Abschluss erhofft. Für mich fehlte einfach der zufriedene Seufzer des Verstehens, der mich ein Büchlein am Ende gelassen zurück ins Regal stellen und mich mit der Geschichte abschließen lässt. 


Cover 

Das Cover zu Am Ende der Welt traf ich Noah hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es spiegelt die Verlockung einer Reise ins Unbekannte wieder, der sich die Protagonistin schließlich auch hingibt. 


Fazit 

Irmgard Kramers Jugendroman fasziniert mit einer eindrucksvollen Grundidee und deren atmosphärischer Umsetzung. Das Ende der Geschichte konnte mich allerdings nicht vollends überzeugen, und ließ mich ein wenig unbefriedigt zurück. Trotzdem ist dieses Buch sehr originell und definitiv für alle etwas, die sich von diesem Genre einmal überraschen lassen möchten!


3 von 5 Kolibris



Vielen Dank an Lovelybooks, den Loewe Verlag und Autorin Irmgard Kramer für dieses Rezensionsexemplar!

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5 Dünger dagelassen

  1. Hallo Nina,

    schade, dass dich das Ende nicht vollkommen überzeugt hat. Gerade Marlenes Verwirrtheit am Ende hat finde ich gut zu der Erklärung der Autorin gepasst. Oder war dir das Ende einfach zu weit hergeholt?

    LG Desiree

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  2. Hallo Nina,
    auch ich fand gerade das Ende bewegend und so besonders. :)
    Aber wir können ja nicht alle alles mögen.

    Alles Liebe
    Sophie

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  3. Liebe Nina,

    danke für deinen lieben Kommentar! Es hat mich sehr gefreut zu lesen, dass du das Rezept ausprobiert hast und es auch noch so gut ankam.
    Wir Zuhause lieben es auch - einfach und doch gut sättigend.

    Und ich bin gespannt, was du zu den Ravioli sagen wirst.
    Aber Achtung: ist schon etwas aufwendiger ;-)
    Für besondere Anlässe jedoch hervorragend: hinterlässt einen richtig guten Eindruck ;-)

    Und danke für deine Rezension, das Buch hatte ich auch bereits in den Händen und war unschlüssig, ob es etwas für mich ist..

    Viele Grüße,
    Janne von meeresrauschen

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  4. Hallöchen! :)

    Weiß ja nicht, ob du gerne TAGs mitmachst, aber ich habe dich jetzt einfach mal getaggt. :D
    Hier findest du die neun Fragen:

    awkward-dangos.blogspot.de/2015/08/tag-book-courtship-tag.html

    Liebe Grüße,
    Lena :)

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  5. Hallo liebe Nina,

    der heutige sonnige, wenn auch nicht heiße Nachmittag, erinnert mich an "Am Ende der Welt traf ich Noah" Buch. Ich mochte es gerne, das Ende wie du schon sagst, verwirrend. Trotzdem glaube ich, dass ich dieses Buch im Sommer noch mal lesen werde. Nur mit einem anderen Verständnis.
    Liebe Grüße Cindy

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